Eine Residenz in der Sonne? Spanische Immobilien werden immer beliebter

Spanien ist nicht nur als Urlaubsland für viele Deutsche besonders attraktiv, sondern auch als Immobiliendomizil. Wohnungen oder Fincas auf Mallorca oder Gran Canaria sind äußerst gefragt. Bevor der Traum der Residenz in der Sonne Wirklichkeit werden kann, sollten sich Käufer gut informieren, denn dies kann bei der falschen Standortwahl richtig teuer werden.

Immobilien auf Gran Canaria: Hier lassen sich noch echte Schnäppchen machen

Die spanischen Kanaren sind wegen ihres Klimas äußerst beliebt. Weite Strände, facettenreiche Flora und Fauna, ein mediterraner Lebensstil nur wenige Flugstunden von Deutschland entfernt – Argumente, welche viele Immobilieninteressenten anlocken.

Wer eine Immobilie auf Gran Canaria sucht, findet vor allem im Hinterland einige schöne Schätze. Viele der typisch spanischen Häuser liegen auf Gran Canaria, das macht sich im günstigeren Kaufpreis bemerkbar. Nach wie vor ist Gran Canaria nämlich ein echter Geheimtipp, was den Traum der Residenz oder der spanischen Sonne betrifft. Ganz anders die Immobilien auf Mallorca. Sie haben mittlerweile ein Preisniveau erreicht, das sich nur noch wenige Deutsche leisten können oder möchten.

Besonders kostenintensiv sind Immobilien in Strandnähe oder in Palma direkt. Wer sich mit der Ruhe im Hinterland der Insel anfreunden kann, findet mit etwas Glück noch eine Finca. Doch der Kauf auf Mallorca kann aufgrund der Nebenkosten deutlich teurer als auf Gran Canaria werden.

Auf Gran Canaria warten viele Immobilien auf neue Besitzer. Der Kauf kann sich lohnen, denn die Steuern sind niedriger als auf Mallorca.

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Darum sind Immobilien auf Gran Canaria (noch) etwas günstiger als auf Mallorca

Den Traum einer eigenen Immobilie in Spanien wollen sich immer mehr Deutsche erfüllen. Statt Aufenthalt im Hotel werden die schönsten Wochen im Jahr lieber in der eigenen Immobilie verbracht. Zwischenzeitlich nutzen viele Immobilieninhaber die Chance und sichern sich durch die Vermietung zusätzliche Einnahmen. Für viele ist das Vermietungskonzept sogar fester Bestandteil ihrer Immobilienfinanzierung. Ein scheinbar cleverer Plan, der jedoch nicht immer aufgeht. Ursächlich dafür die steuerlichen Unterschiede, die es auch auf Spaniens Inseln gibt.

Die Liebe zu Mallorca bezahlen viele deutsche Immobilienkäufer mit hohen Steuern. Wer beispielsweise eine gebrauchte Immobilie auf Mallorca kauft und dafür 1 Million Euro investiert, muss bis zu 10% Grunderwerbsteuer dafür zahlen. Auf Gran Canaria würde der Hebesatz lediglich 6,5% betragen.

Die Ersparnis bei der Grunderwerbsteuer ist nicht der einzige Pluspunkt für den Kauf auf Gran Canaria. Dafür spricht auch der feste Steuersatz von stets 6,5%. Anders auf Mallorca, denn die Hebesatz-Berechnung wird gestaffelt. So zahlen Immobilienkäufer ab 400.000 Euro 9%, ab 600.000 Euro 10%, bis 1 Million Euro Kaufpreis 90.000 Euro. Immobilien, die mehr als 1 Million € kosten, werden mit 11% besteuert.

Neue Immobilien auf Gran Canaria noch günstiger

Die Häuser-Auswahl auf Gran Canaria für neue Immobilien kann ebenso interessant sein, denn die Steuervorteile haben es in sich. Entscheiden sich Käufer dazu, ihre Residenz unter der Sonne in einer neuen Immobilie aufzuschlagen, sparen sie die Grunderwerbsteuer. Dann werden nur die Dokumentensteuer und Umsatzsteuer fällig.

Beträgt der Kaufpreis der neuen Immobilie auf Gran Canaria beispielsweise 1 Million Euro, fallen 80.000 Euro Steuern an. Sie setzen sich aus 7% kanarische Mehrwertsteuer sowie 1% Dokumentensteuer zusammen.

Der Kauf einer neuen Immobilie auf Mallorca kostet deutlich mehr, denn hier zahlen Käufer nicht nur 10% spanische Umsatzsteuer, sondern auch 1,2% Dokumentensteuer. Das macht insgesamt 112.000 Euro, eine Differenz von 32.000 Euro im Vergleich zu Gran Canaria.

Gran Canaria hat für Immobilienkäufer Standortvorteile

Das Klima ist auf Mallorca und Gran Canaria ähnlich. Doch wer sich für eine Immobilie auf Gran Canaria entscheidet, kann sogar noch mehr Sparpotenzial nutzen. Wird die Immobilie für touristische Zwecke vermietet, entfallen beispielsweise die hohen Gebühren oder die Zonenkarte.

Clevere Immobilienkäufer erwerben das Objekt auf Gran Canaria mit einer spanischen SL, einer Sonderform der GmbH. Mit diesem legal-geschickten Schachzug lässt sich noch mehr sparen. 7% IGIC kann es vom Finanzamt als Vorsteuer-Rückforderung geben.

Tipps für die Kaufentscheidung

Die Kaufentscheidung sollte grundsätzlich nie übereilt und ohne Besichtigung erfolgen. Gerade auf Mallorca und Gran Canaria gibt es unzählige Immobilien-Möglichkeiten: klassische Finca, modernes Anwesen, rustikale Wohnung oder opulentes Penthouse – für jeden Geschmack ist etwas am Immobilienmarkt dabei.

Generell leben die Spanier einen legeren Lebensstil, von dem sich Kaufinteressenten jedoch nicht beeindrucken lassen sollten. Absprachen und Handschlag werden nach wie vor bei vielen Geschäften als akzeptabel angesehen, aber Vorsicht. Ohne eine notarielle Kaufurkunde ist das Geschäft nicht immer einwandfrei rechtssicher!

Zwar bieten privatschriftliche Kaufverträge ein gewisses Maß an Sicherheit, dennoch sind gerade bei spanischen Bestandsimmobilien ungeklärte Besitzverhältnisse schwierig. Die Auskunft vorab über mögliche Schulden auf dem Haus und die Besitzverhältnisse sind unabdingbar. Sie werden, verständlicherweise, vor allem in Spanisch ausgefertigt. Um auf Nummer sicher zu gehen, hilft eine notariell beglaubigte Übersetzung.

Eine hübsche Finca in Spaniens Hinterland ist häufig viel günstiger und bietet sogar Zusatzeinnahmen durch Ferienvermietungen.

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Auf den Folge- und Nebenkosten beim Kauf achten

Auch beim Immobilienkauf in Spanien fallen Nebenkosten an. Zusätzlich zur Grunderwerbsteuer werden für den Eintrag in das Grundbuchamt und für die Abwicklung beim Notar sogar 1.500 Euro fällig. Die Gebühren für die Beauftragung einer Steuerkanzlei liegen bei ca. 1.000 Euro. Hinzu kommen Folgekosten nach dem eigentlichen Immobilienerwerb. Viele Häuser werden in Spanien beispielsweise mit festen Verträgen für die Landschaftspflege veräußert. Die Kosten dafür übernimmt der neue Immobilienbesitzer.

Vor allem im spanischen Hinterland sollten Immobilienbesitzer, die nicht ständig vor Ort sind, auf einen Security-Service zurückgreifen. Und hierfür gilt die Regelung zur Hausbesetzung in Spanien. Bekanntestes Opfer dieser spanischen Eigentümlichkeit ist Ex-Tennis-Held Boris Becker.

Wenn ein Haus in Spanien besetzt wird, bleiben der Polizei nur 48 Stunden, um einzuschreiten. Verstreicht diese Frist, haben die Besetzer das Recht, in der Immobilie zu leben. Um dies zu vermeiden, unterstützen private Security-Unternehmen durch regelmäßige Patrouillen auf den Anwesen.

Tipp: Wer eine Immobilie auf Gran Canaria erwerben möchte, jedoch keine spanische Staatsangehörigkeit oder einen steuerlichen Hauptwohnsitz im Land besitzt, muss eine Steuerrepräsentanten ernennen. Dieser ist beim Notar zu hinterlegen und sollte bestenfalls ein vertrauenswürdiges Steuerbüro sein.